Dienstag, Januar 09, 2007

Amen

Die Bedürftigkeit unserer Reformdebatte hat viel mit der Unterwürfigkeit und der Kritikunfähigkeit unserer Medien zu tun. Die SpiegelOnline-Redaktion stellt keine Fragen und kommt den Reformern zu Hilfe, in dem sie die Wirtschaft sprechen läßt. Das übliche. Die Wirtschaft sei „erbost über Becks Reform-Bremse“, heißt es dort. Und dann werden einzelne Wirtschaftsvertreter zitiert, ohne auch den Hauch einer kritischen Frage durch das Medium.

Auch der Konflikt Wirtschaft mit Beck ist kein echter Konflikt. Beck und die SPD machen doch alles mit, was durch Schröder und die Große Koalition vorgeben ist.

Die Frankfurter Rundschau steht SpiegelOnline in nichts nach, wenn der Kommentator ohne jede Begründung in seinem Schlussabsatz feststellt:
“Die Leut”, so darf vermutet werden, wollen gar nicht, dass es jetzt bald “mal gut ist” mit dem Reformieren, wie Beck sagt. Sie warten darauf, dass endlich Reformen beginnen, die diesen Namen verdienen.“
Was der Kommentator Stephan Hebel meint, sagt er leider nicht. Vielleicht meint er ja, dass endlich Reformen beginnen, die der Mehrheit der arbeitenden Menschen endlich einmal wieder etwas bringen, statt die Umverteilung von unten nach oben nur noch weiter voranzutreiben.

NachDenkSeiten - Was für einen Unsinn sie uns alle erzählen, bis der Tag zu Ende geht. Und immer wieder Reformen!
Ja, wann kommen sie endlich, die richtigen Reformen. Egal ob Krieg gegen Terror, Reformen oder Privatisierungen, es geht doch nur noch darum das die, die kaum noch sprechen können, weil sie den Hals schon eh voll haben, sich noch mehr in den selbigen stopfen. Und die, die eh nix haben, denen nimmt man noch ihre Würde.

Unsere Welt ist geprängt von einem Wiederspruch zwischen Wirklichkeit, Berichterstattung und Wahrnehmung. Es ist zum ...

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