Das World Wide Web, eigentlich die ideale Möglichkeit, textbasierte Information mit zusätzlicher Unterstützung durch Grafik, Sound und Video schnell und einfach weltweit zugänglich zu machen, ist dabei, sich selbst das Grab zu schaufeln. Ein immer stärker auf Grafik ausgerichtetes Angebot ist drauf und dran, eine wichtige und an Bedeutung zunehmende Benutzergruppe auszuschließen: die Modem/SLIP/PPP-Anwender im privaten und semiprofessionellen Bereich mit PCs unter Unix, Windows oder Mac, deren durchaus aktuelle Technik mit den Datenmassen nicht mehr zurechtkommt.Aufgeblasen - iX 6/1995
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Na und? mögen die einen sagen, die solche Seiten zusammenstellen, um sie im Internet anzubieten. Eine grafisch gut gemachte Seite zieht eben wegen ihrer Aufmachung mehr Aufmerksamkeit und Interessenten an als eine Textseite, die bestenfalls ein paar Linien oder kleine Logos und Symbole enthält. In einer farbigen Hochglanzzeitschrift oder einem Katalog blättert man auch lieber als in seitenlangem reinem Text - einer sogenannten Bleiwüste.
Was aber, wenn vor lauter Farbauftrag die Seiten des bunten Katalogs verkleben und nicht zugänglich sind? Der Katalog landet mitsamt der darin enthaltenen Textinformation unbenutzt und nicht mehr beachtet im Altpapier.
Ach, in zehn Jahren denken wir so an die Killerspiel Diskusion zurück, wie wir heute an diesen Text zurückdenken.
(via telepolis - Von der Gewalt im Neuen)
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